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Freitag, 29. Oktober 2010

Forum 11: Die virtuelle Buchführung der Liebe


von Elisabeth R. Hager

Nach dem Besuch der Diskussionsrunde „Eine Liebe wie Buchhaltung: Romantische Beziehungen und Pragmatismus im Konsumzeitalter“ sieht es so aus, als tummelten sich in den virtuellen Sphären des Internets Lebens- und Liebesentwürfe, denen nicht mehr gemeinsam ist als ein je eigener E-Mailaccount. Unter der Leitung der Publizistin Mercedes Bunz diskutierten der Soziologe und Geschichtswissenschaftler Bastian Schmithal, die Journalistin und Internet-Datingexpertin Judith Alwin sowie die interdisziplinär arbeitende Künstlerin und Politaktivistin Tanja Ostojić über die Liebe im Zeitalter ihrer virtuellen Verfügbarkeit.



Der Familien- und Partnerschaftssoziologe Bastian Schmithal sprach über medial geschürte Vorstellungen von Liebesbeziehungen und ihre Verquickung mit wirtschaftlichen Interessen. Dabei beschäftigte er sich allerdings ausschließlich mit der Institution Ehe und verlor kein Wort über die negativen Implikationen der Ehe als System stützendes Element in der patriachalen Gesellschaft. In der anschließenden Diskussion wurde ebenfalls kritisch angemerkt, dass nicht normative Liebesmodelle im Referat unter den Tisch gefallen waren.



Wer geglaubt hatte, der nächste Diskussionsbeitrag würde ein paar Schritte weiter in Richtung queer diversity gehen, wurde eines Besseren belehrt. Judith Alwin, Erfolgsautorin des Buches „Ins Netz gegangen“ zeichnete ein Bild der Liebesforen im Internet, das eher an die Fünfzigerjahre erinnerte denn an 2010. In der Diskussion hielten gleich mehrere Frauen aus dem Publikum entgegen, dass im Netz weit mehr existiere, als der von Alwin heraufbeschworene „Otto-Katalog für Partnersuchende“.



Nach der Pause bekam die Veranstaltung durch den Redebeitrag der Künstlerin und Politaktivistin Tanja Ostojić dann doch noch einen subversiven Turn. Ostojić stellte ihre Kunstaktion „Searching for a husband with EU passport“ (2000-2005) vor, an deren Anfang sie sich als kahl rasierte, heiratswillige Migrantin im Internet auf die Suche nach einem potentiellen Ehemann gemacht hatte. Zahlreiche Reaktionen heiratswilliger Männer veröffentlichte sie im Internet. Schließlich heiratete sie, zog zu ihrem Mann nach Deutschland und veröffentlichte die Ehe inklusive der Scheidungsparty als Kunstaktion.

In der Schlussrunde standen sich die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ehe dann noch einmal monolithisch gegenüber. Mercedes Bunz allerdings verstand es gekonnt, die im Plenum geäußerte Kritik in ihr Schlussplädoyer einzubauen. Judith Alwin verwies erneut auf steinzeitliche Partnerstereotype im Internet, Bastian Schmithal riet zu mehr Vernunft in Liebesdingen und die Forderung von Tanja Ostojić soll auch Schlusswort dieses Artikel sein: „Try to decolonise your minds!“

Fotostrecke - Impressionen vom Freitag

unser Missy Magazine-Pressebüro
unser Interview mit Eva Illouz
Ende des Tagesprogramms um 18.00 Uhr
we are still at work...

Forum 7: Fit für die Fortpflanzung? Körper für die Leistungsgesellschaft

Was bedeuten die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin für die Gesellschaft? Führen sie tatsächlich zu mehr Selbstbestimmung? Welche Rolle spielen unterschiedliche Akteur_innen in der Diskussion um das Recht auf Abtreibung?

Dr. Anne Waldschmidt, Professorin für Soziologie und Politik der Rehabilitation, Sarah Diehl, Afrikawissenschaftlerin und Filmemacherin, und Lena Correll, Soziologin und Sinologin, diskutierten sehr unterschiedliche Aspekte der Fortpflanzungspolitik und -technologie. Demografische Entwicklung, ethische Argumentationen und ökonomische Zwänge spielen in der gesellschaftlichen Debatte ineinander.

von Claire Horst

Der Kulturanthropologe Sven Bergmann führte in das Thema Reproduktionstechnologie ein. Er wies auf die zentralen Veränderungen hin, die moderne Technologien für unser Verhältnis zum Körper bedeuten. So habe die Pille den weiblichen Körper kontrollierbarer gemacht. Visualisierende Methoden wie der Ultraschall hätten die Wahrnehmung von Mutterschaft verändert: Dass auf Bildern nur der Embryo zu sehen sei, reduziere die Mutter auf eine reine Nährumgebung.

Aufschlussreich sind auch die unterschiedlichen sprachlichen Herangehensweisen, die er zitierte. Von neutralen Bezeichnungen wie "Reproduktionsmedizin" über die euphemistische "Kinderwunschbehandlung" bis zum "Retortenbaby" oder "Cyborg" gehen die Semantisierungen, mit denen die Reproduktionsmedizin thematisiert wird.

Bergmann nannte schon die Spannungsfelder des Themas: Die Möglichkeit, kinderlosen Paaren zum Wunschkind zu verhelfen, führe zu einer "Hoffnungsökonomie. Er wies darauf hin, dass sich schon in den siebziger Jahren Technologiekritik und Befreiungspotentiale gegenüber standen. Heute reiben sich Pro Life- und Pro Choice- Bewegungen aneinander.

Anne Waldschmidt, Gründungsmitglied des "Netzwerks gegen Selektion durch Pränataldiagnostik", sieht in der Diskussion um diese Technologie eine der zentralen Fragen unsere Gegenwart angesprochen, die Frage danach, was wir als schützenswert, was als bekämpfenswert ansehen. Dass die PND Leid verhindern kann, ist ein zentrales Argument für diese Technik. Warum wird das Leid, ein behindertes Kind zu gebären, so hoch angesetzt, fragte Waldschmidt. Sie vermutet dahinter ökonomische Interessen. Auch die These, PND verhelfe Frauen zu größerer Autonomie, überzeugt Waldschmidt nicht. Sie sieht in der PND die Gefahr, auf eine Normalisierungsgesellschaft zuzusteuern, in der Anderssein nicht mehr toleriert wird.

Wird Kinderkriegen immer mehr zu einer Leistung für die Gesellschaft? Erhöht sich damit der Erwartungsdruck an Frauen, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen? Diese Fragen stellte sie in den Raum.

Sarah Diehl, die zweite Referentin, beschäftigt sich mit den Zugangsbeschränkungen, die in Bezug auf Abtreibung in Deutschland bestehen. Deutschland ist eins von vier Ländern in der EU, in denen Abtreibung immer noch illegal ist. Diehl kritisierte die rechtliche Lage, nach der der Embryo als Rechtssubjekt konstruiert werde und damit der Frau als gleichwertig gegenübergestellt werde. Daneben bereiten ihr die Aktivitäten selbsternannter "Lebensschützer_innen" Sorgen. Im Internet, in Schulen und in Kampagnen betrieben diese Gruppen Gegenaufklärung. Im Verlauf ihrer Studien hat Diehl festgestellt, dass Frauen so verunsichert sind, dass sie sich kaum über ihre Erfahrungen mit Abtreibung austauschen.

Lena Correll, die ihre Dissertation zum Thema Fortpflanzung geschrieben hat, hakte bei der These ein, dass Kinderkriegen immer mehr zu einer Leistung für die Gesellschaft werde. Familienpolitik werde wieder zur Bevölkerungspolitik, wenn die demografische Entwicklung angeführt werde.

Sie stellte weiterhin fest, dass Frauen immer noch die Hauptverantwortung für die Fortpflanzung übertragen werde. Männer würden nur am Rande einbezogen, etwa mit der Regelung der Vätermonate.

In der anschließenden Diskussion tauchte ein Verständigungsproblem auf, das den gesamten Kongress durchzog. Unterschiedliche Generationen von Feministinnen sprechen anders und über andere Themen. So bemängelte eine Teilnehmerin, die Vielfalt an Themen wie Queerness, Migration und schwule Vaterschaft verdränge die klassische Frauenpolitik.

Andere fühlten sich von der Diskussion in ihrem Wunsch bestärkt, den wachsenden Normierungsdruck zu kritisieren. Eine Beteiligte beklagte das Verstummen linker Kritik an menschenfeindlicher Diskussionsführung. Es sei einfach, Sarrazins Äußerungen zur Genetik zu kritisieren. Viel notwendiger sei aber eine Kritik an aktuellen Entwicklungen in der Genforschung oder an normierenden Castingshows.


Forum 10: Verhandlungssache Familie: Wie läuft die Arbeitsteilung im Patchwork?

Gesprächsrunde mit Lisa Green (Psychologin), Robert Habeck (Autor), Karin Jurczyk (Deutsches Jugendinstitut e.V.), Ahmet Toprak (Fachhochschule Dortmund), moderiert von Sonja Eismann (Missy Magazine)


Kreativität und Prekarität: Interview mit Julia Seeliger

Julia Seeliger arbeitet bei der taz und moderierte das Forum 3 "Prekäre Verhältnisse: Selbstverwirklicht im Minijob?". Sie selber beschäftigt sich schon lange mit Frauenpolitik und der "Digitalen Bohème", einer neuen Kultur von FreiberuflerInnen.

Missy Magazine: Was sagst du zum Thema Selbstermächtigung von Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen? Funktioniert das mit der Selbstermächtigung? Wenn ja, wie? Kann man durch prekäre Arbeitsverhältnisse wirklich Freiheiten erlangen, was würdest du sagen?

Julia Seeliger: Das ist in dem Workshop so zur Sprache gekommen, wobei ich ja nicht mitdiskutiert habe, sondern nur Moderatorin war. Mir ist nicht ganz klar, wie man Prekarität so einen positiven Drive geben kann, und ich bin eher der Meinung, dass man den Blick weiterhin auf Gesetze zur rechtlichen Gleichstellung und zur Durchsetzung von Mindestlöhnen lenken muss.

Missy Magazine: Du hast jetzt schon ein bisschen über mögliche Strategien und Anknüpfungspunkte geredet. In der Diskussion ging es ja auch vermehrt um neue BündnispartnerInnen gegen prekäre Arbeitsverhältnisse jenseits von Frauenbündnissen allein. Wer könnte Deiner Meinung nach BündnispartnerInnen sein? Wer sollte herangezogen werden?

Julia Seeliger: In dem Workshop wurden schon die sogenannten "neuen Männer" genannt, die auch unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation sind, und das finde ich eine sehr gute Idee. Es gibt schon seit längerem auch Initiativen, diese Männer einzubeziehen und das muss sich in der Frauenpolitik noch stärker durchsetzen. Zudem wurden noch die Gewerkschaften genannt und ich finde auch, dass die Gewerkschaften weiterhin die ersten Ansprechpartner sein sollten zum Thema Arbeit, denn es ist ihre Aufgabe ArbeitnehmerInnen zu vertreten. Die Gewerkschaften müssen sich wandeln und auf die veränderten Rahmenbedingungen von flexibler und prekärer Arbeit reagieren, um stärker für diese Leute da zu sein - auch, wenn diese Leute nicht betrieblich organisiert sind.

Seeliger im Workshop
Um nochmal darauf zurückzukommen: Die These von der Selbstermächtigung durch Prekariat fand ich auch problematisch, weil man dann weniger für gleiche und gerechte Verhältnisse kämpft. Dennoch war es für mich eine neue Erfahrung, diesen Begriff des "guten Lebens" noch als zweites Standbein einer Frauenpolitik, die Verhältnisse in der Arbeitswelt verbessern will, nicht ganz aus dem Blick zu nehmen. Das sagte ich auch eben schon mit den "neuen Männern", die nicht mehr so arbeiten wollen, wie es dem klassischen Männerrollenmodell entspricht. Ich werde jetzt den Begriff des "guten Lebens" auch stärker in meine politischen Überlegungen mit einbeziehen.

Missy Magazine: Du sprachst bei Deiner Selbstvorstellung von der sogenannten "Digital Bohème"? Was ist das und wieso bringst Du dieses Stichwort in die Diskussion ein?

Julia Seeliger: Wir hatten hier in Berlin vor einigen Jahren eine große Debatte darüber, weil es nirgendwo wie hier in Berlin soviele Leute gibt, die Kreativarbeit machen, die leider oft sehr schlecht bezahlt ist. Diese KreativarbeiterInnen sind willens, für sehr wenig Geld eine kreative Leistung zu erbringen, weil sie Angst haben, dass sonst jemand anderes die Leistung bringt. Da gibt es wirklich Fälle, in denen Leute zu Dumpingpreisen beispielsweise Mode machen, nur um sich vermeintlich selber zu verwirklichen.

Missy Magazine: Wo siehst Du die Frauen in der "Digital Bohème"?

Julia Seeliger: Im Bereich der sogenannten Digital Bohème sind die Zahlen nicht so gravierend schlecht, aber in Bereichen der typischen Frauenfelder gibt es Leute, die für wirklich wenig Geld arbeiten, z.B. Modemacherinnen. Das gleiche gilt für Grafikerinnen. Da sprechen die Zahlen eine sehr klare Sprache und es gibt sehr viele, die unter 1000 Euro Einkommen im Monat haben und gerade mal so ihre Miete bezahlen können. Das wird dann alles unter Selbstverwirklichung subsummiert und ich finde das sind keine Verhältnisse, die ich gerne haben möchte. Ich möchte natürlich lieber, dass die Leute eine Krankenversicherung und eine Rente haben.

Iris Kronenbitter von der Bundesweiten Gründerinnenagentur hat ja auch gesagt, dass man auch als Frau seinen Marktwert kennen muss. Genau wie wenn man bei der klassischen Festanstellung über seinen Marktwert verhandelt, muss man auch bei Kreativleistungen gutes Geld verlangen.

Missy Magazine: Was hälst Du bisher von der Konferenz? Wie gefällt es Dir?

Julia Seeliger: Ich bin von vorneherein mit positiven Erwartungen in die Konferenz gegangen. Wobei ich sagen muss, dass ich den gestrigen Vortrag von Susan Pinker eher verstörend fand, weil biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen zur Sprache kamen und dann daraus sogar politische Forderungen abgeleitet wurden. Das fand ich sehr problematisch und das hat zum Glück auch viel Kritik vom Publikum ausgelöst. Ich finde, dass hier ziemlich viele spannende Frauen rumlaufen, jung und alt, und auch ein paar Männer, was ich sehr gut finde. Die Location finde ich ebenfalls toll und ich freue mich auf den nächsten Vortrag zum Thema Beziehungen und Social Media, denn das Thema finde ich auch persönlich sehr spannend.

Missy Magazine: Danke für das Interview!

(Svenja Schröder)

Fotostrecke - In der Pause zwischen den Foren

Forum 2: Die neuen Haushälterinnen? - Krisenmanagement in einer männlich geprägten Wirtschaft




Interview: Auf der Schwelle balancieren

Nach dem Forum 8: "Ich bin Porno! – die neue sexuelle Revolution" unterhielt sich Sabine Rohlf mit Antke Engel vom Institut für Queer Theory

Missy Magazine: Du hast in der Diskussion gesagt, dass sich Bilder dissidenter Sexualität und geschlechtlicher Ambiguität nicht nur in subkulturellen Kontexten, sondern auch in kommerzieller Werbung und Mainstream-Medien finden. Was für Bilder sind das?

Engel: Neben sexualisierten Bildern, die traditionelle Geschlechterstereotype und heterosexuelle Paar- und Familienklischees verstärken, gibt es ja durchaus Bilder im öffentlichen Raum, die nichtnormgerechte Sexualitäten und Geschlechterambiguität darstellen, Bilder, die nicht in der Alternative maskulin oder feminin hängen bleiben oder homo als Variante von hetero präsentieren. Bei der Darstellung von Lesben und Schwulen in der Werbung ist es z.B. eine interessante Frage, inwiefern diese Bilder einfach der Bestätigung einer heterosexuellen Norm dienen, die ihre Toleranz im Umgang mit „dem Anderen“ feiert, oder ein geschicktes Nischenmarketing betreibt, um alle möglichen und unmöglichen Konsumwünsche optimal auszunutzen.

Missy Magazine: Und was meinst Du?

Engel: Ich glaube, die Sache ist komplizierter: Interessant an diesen Bildern ist, wie sie mit einem neoliberalen Diskurs verbunden sind, der Differenz als ein kulturelles Kapital stark machen möchte. Diesem Diskurs zufolge sollen die Einzelnen aktiviert werden, ihre Besonderheit ökonomisch einzubringen und nutzbar zu machen, d.h. sie der Verwertungslogik zu unterziehen, statt zu denken, dass Differenz ein Nachteil ist. Im Rahmen des Neoliberalisierungsdiskurses werden Menschen dazu aufgefordert, sich selber als different zu präsentieren. Ich glaube, und das ist wichtig, dass dabei die Geschichte der Differenz als Stigma nicht verloren ist. Vielmehr ist es genau diese prekäre Doppeldeutigkeit, die die Einzelnen aktiviert, individuelle Lösungen zu suchen. In diesem Sinne sollen Bilder nicht-normgerechter Sexualität (oder auch Darstellungen geschlechtlicher, körperlicher oder ethnisierter Differenz) zeigen, dass sich Differenz erfolgreich als „Alleinstellungsmerkmal“ präsentieren lässt und welche geschickt auf der Schwelle zwischen Differenz als kulturellem Kapital und Differenz als Stigma balancieren.

Missy Magazine: Macht sie das besonders interessant?

Engel: Die Wirkungsmacht dieser Bilder liegt zum Teil darin, dass sie für das Managen oder die Handhabbarkeit einer Prekarität einstehen, die mittlerweile für alle relevant geworden ist. Es gibt keine „Normalarbeitsverhältnisse“ oder “Normalsubjektivitäten“ mehr. In diesem Sinne sind die Darstellungen aber auch nicht einfach simple Vorbilder im Sinne von ‚das ist das Differenzideal, das Du Dir aneignen sollst!’, sondern stehen für eine neoliberale Aktivierung: Du als Adressantin sollst Dich aufgefordert fühlen, auf dieser prekären Schwelle eine virtuose Selbstpraxis oder Selbsttechnologie zu entwickeln. Individuelle Praxis als erfolgreiches Risikomanagement, sozusagen.

Missy Magazine: Das klingt ja ein bisschen zynisch.

Engel: Jain. Es lässt sich auch politisch vielversprechender formulieren. Die Bilder, die wir zu sehen kriegen, halten diese Schwelle sichtbar, ja inszenieren diesen prekären Umkipppunkt zwischen Differenz als Versprechen und Differenz als Bedrohung. Sie bestätigen einen neoliberalen Diskurs, wenn sie diese Schwelle als handhabbar darstellen, wenn sie ein virtuoses Management der eigenen Differenz „verkaufen“. Sie können ihn aber auch zurückweisen, wenn die Prekarität dieser Schwelle als politisches Problem sichtbar wird.

Missy Magazine: Ich frage mich, ob sich dieses Managen einer prekären Position nicht auch auf Internet-Selbstdarstellungen von Mädchen oder Frauen beziehen lässt. Ich denke an Bilder, mit denen sie sich selbst sexualisieren bzw. ihre Körper den Bewertungen von Communities aussetzen. Das ist ja auch eine prekäre Situation.

Engel: Das ist ein interessanter Gedanke. Ich versuche mal, ihn weiter zu denken, indem ich eine Verbindung zu Judith Butlers Begehrenstheorie herstelle. Butler schreibt in Undoing Gender, dass im Begehren eine inhärente und eigentlich unaufhebbare Spannung zwischen Selbstbehauptung und Verbundenheit verhandelt wird, und zwar sowohl innerhalb des Selbst als auch in intimen Praxen mit anderen. Diese „Verhandlungen“ brauchen Bilder, Phantasiebilder vom Selbst, vom Anderen und implizit auch immer vom „Anderen der/s Anderen“ oder vom „Anderen des Selbst“. Dadurch wird Begehren zu einem komplexen Geschehen, in dem soziale Interaktion, Vorstellungsbilder und Wünsche nicht einfach voneinander zu unterscheiden sind und alle Beteiligten damit befasst sind, der unaufhebbaren Spannung Formen zu verleihen. Demnach ließe sich vielleicht sagen, Bilder, die in Online-Communities zirkulieren, inszenieren diese paradoxe Gleichzeitigkeit von Autonomie und Verbundenheit – und bieten den Betrachter/innen Bilder, sich mit ihr auseinanderzusetzen, und sei es, indem sie eine Projektionsfläche für ihre Phantasien oder eine Materialisierung der Bilder von der „Andersheit der/s Anderen“ finden.

Missy Magazine: Auf dem Forum wurden die Risiken dieser Praxis diskutiert, was meinst Du dazu?

Engel: Eine mögliche Gewaltförmigkeit setzt da ein, wo das Spannungsverhältnis zur einen oder anderen Seite kippt, wo also jemand ausschließlich auf die Rolle der Autonomie festgelegt wird, die keinen Zugang zur Verbundenheit hat, oder ausschließlich auf die Rolle des Einstehen für die Verbundenheit, dem die Autonomie verweigert wird. Das ist etwas, was klassischerweise als Geschlechterkomplementarität codiert gewesen ist. Ich weiß nicht, ob das jemals so gelebt worden ist, aber das war jedenfalls die Anforderung. Ich glaube, dass die Bilder, von denen Du sprichst, durchaus als welche gelesen werden können, die versuchen, die Spannung aufrechtzuerhalten und auf der Schwelle zu balancieren, wenn welche sagen ‚ich stelle diese Bilder online’ und ‚ich entscheide mich dafür und ich entscheide mich auch dafür, dass ich damit Geld verdiene oder Anerkennung oder was auch immer’. Es ist ein Zur-Schau-Stellen des Risikomanagements, das ökonomisch gefragt ist: Die Fähigkeit, auf dieser Schwelle zu balancieren.

(Sabine Rohlf)

Das gute Leben? - Forum 3: Prekäre Verhältnisse: Selbstverwirklicht im Minijob?

Fünf Expertinnen und ein engagiertes Publikum mit verschiedenen Backgrounds diskutierten im 3. Stock des dbb forums über das Spannungsfeld zwischen prekären Arbeitsverhältnissen und Selbstverwirklichung.

Julia Seeliger startete das Podium mit einer kurzen Selbsteinschätzung der Teilnehmer. Sie stellte Fragen wie "Wer ist momentan von Ihnen beschäftigt / befristet beschäftigt / freiberuflich tätig?" und die entsprechenden TeilnehmerInnen konnten aufstehen oder sitzenbleiben, je nach Selbsteinschätzung. Das Bild ergab, dass bei weitem nicht alle TeilnehmerInnen im Raum eine feste Stelle haben - viele sind auch befristet eingestellt oder freiberuflich tätig.

So stellte sich auch für die TeilnehmerInnen im Raum die Frage, inwieweit der zur Zeit stattfindende gesellschaftliche Umbruch von Entsicherung und Destabilisierung sozialer Verhältnisse besonders im Erwerbssektor auf sie zutrifft. Neben dieser These brachte Frau Hildegard-Maria Nickel von der Humboldt-Universität zu Berlin auch ein, dass dies besonders bei Frauen in einem Paradoxon ende: Die Versprechung, durch die zunehmende Einbindung in Erwerbsarbeit eine höhere soziale Teilhabe zu erhalten, gehe nicht auf. Strukturelle Benachteiligungen für Frauen blieben trotzdem noch bestehen (an dieser Stelle sei als Beispiel der Gender Pay Gap genannt).

Isabell Lorey von der Humboldt-Universität zu Berlin fragte sich, ob man von einer Feminisierung der Arbeit sprechen kann, in der prekäre Arbeitsverhältnisse normal werden und Arbeit und Privatleben fließend ineinander übergehen. Desweiteren sprach sie auch über eine mögliche Selbstermächtigung und Selbstverwirklichung durch die Wahl prekärer Verhältnisse, beispielsweise freiberufliche Arbeit, Beschäftigungsmodelle jenseits der festen Festanstellung oder Teilzeitjobben. Dabei unterstrich sie, dass die oft betonte Autonomie dieser Menschen nur selten etwas mit Emanzipation zu tun habe, sondern zu Ausbeutung führe und die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit aufweiche.

Auf die Situation der migrantischen Arbeiterinnen ging Esra Erdem ein. Sie sprach über türkischenMigrantinnen in der BRD und verwies auf deren Kämpfe und Freiräume. Dabei erwähnte sie besonders die fortschreitende Entsicherung der migrantischen Frauen, die sie mit einer Beschäftigungsquote von 75% im Jahre 1967 auf eine Quote von nur 25% im Jahre 1998 belegte.

In der anschließenden Diskussion wurde über mögliche BündnispartnerInnen, Widerstandsfinstrumente und Strategien zur Abwendung der fortschreitenden Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen. Einig waren sich Referentinnen und Publikum in weiten Teilen darüber, dass reine Frauenbündnisse nicht mehr ausreichen und die "neuen Männer" und Institutionen wie Gewerkschaften mit ins Boot geholt werden müssten. Auch seien Instrumente wie Quoten oder Volksbegehren nicht ausreichend, um nachhaltig etwas an der vorherrschenden Prekarisierung von Frauen zu ändern. Es müsse mehr darüber gesprochen werden, was "gute Arbeit" eigentlich sei und wie sich "gute Arbeit" in ein "gutes Leben" integrieren lasse. Hildegard-Maria Nickel begegnete dieser Frage mit Optimismus: Die Krise könne als Chance genutzt werden, um ganzheitlichere Lebensentwürfe am "ganzen Leben" zu entwerfen.

Zum Schluss stellte Isabell Lorey noch treffend fest, dass das Wissen um die Abwendung prekärer Verhältnisse auch aus der Universität zu den Menschen getragen werden muss, die sich in prekären Verhältnissen befinden. Nur so können die betroffenen Menschen Strategien gegen Angst entwickeln. Ein Dialog muss also stattfinden und wird es hoffentlich auch.

(Svenja Schröder)

J. Seeliger, Daniela Rastetter, Iris Kronenbitter

Hildegard-Maria Nickel, Humboldt-Universität zu Berlin

Julia Seeliger, taz die tageszeitung





Forum 6: Interview mit Tülin Duman, GLADT e.V.

Tülin Duman ist Geschäftsführerin von GLADT e.V. (Gays and Lesbians aus der Türkei). Sie studierte Pharmazie und war von 2002 bis 2008 Projektkoordinatorin bei Gesundheit Berlin mit Schwerpunkt Migration und Gesundheit. Zuvor war sie Koordinatorin und stellvertretende Projektleiterin bei einem EU-Projekt in Istanbul zum Thema Verbraucherschutz und Patientenrechte, Koordinatorin bei einem Rechtshilfeprojekt für Frauen und studentische Mitarbeiterin der Menschenrechtsstiftung (Behandlungszentrum für Folteropfer), ebenfalls in Istanbul. 2005 gründete Duman den Laden "GOAL – eine Welt für Fußball".

von Claire Horst


Auf dem Genderkongress hat sie am Forum 6 "Neue Räume - alte Grenzen? Gender in der Migrationsgesellschaft" teilgenommen.

Missy Magazine: Erzähl bitte kurz: Was ist Gladt e.V.? Was sind eure Ziele?

Tülin Duman: Die Organisation existiert seit über zehn Jahren, seit 2003 als Verein, und ist die einzige derartige Selbstorganisation in Deutschland, die von Menschen mit Migrationshintergrund gegründet wurde. Wir arbeiten zu verschiedenen Themen, doch der Schwerpunkt liegt auf Homophobie, Transphobie und Sexismus. Aufgrund der gesellschaftlichen Situation ist das Thema Rassismus inzwischen in den Vordergrund getreten, beziehungsweise die Zusammenhänge verschiedener Diskriminierungsformen. Wir verfolgen dabei einen horizontalen Antidiskriminierungsansatz, eine Hierarchisierung der einzelnen Formen von Diskriminierung lehnen wir ab.

Missy Magazine: Seit wann spielt Rassismus eine so große Rolle für eure Arbeit? Spielst du auf die Sarrazindebatte an?

Tülin Duman: Im Grunde hat schon die Entstehungsgeschichte von Gladt e.V. viel damit zu tun. Einzelpersonen waren in bestimmten Gruppierungen aktiv und haben dort Ausgrenzung erfahren. Sie wurden für bestimmte Zwecke instrumentalisiert, als Alibi-Personen irgendwo hingeschleppt, mit Äußerungen wie "Bei denen alles ganz ganz schlimm" konfrontiert. In den letzten Jahren haben wir das aber verstärkt erlebt, weil wir uns vermehrt mit konkreten Projekten beschäftigt haben.

Missy Magazine: Warum habt ihr euch überhaupt als migrantische Gruppe gegründet? Sind diese Ausgrenzungen der Auslöser gewesen?

Tülin Duman: Anfangs war es ein Treffpunkt für überwiegend türkeistämmige Schwule, Lesben und Transpersonen, aber es sind immer mehr Backgrounds dazugekommen, weil es einfach nichts Vergleichbares gab. Leute, die keine hundertprozentigen Herkunftsdeutschen sind, haben sich angeschlossen. Wichtig war immer der Ansatz der Intersektionalität. In der Theorie, in akademischen Kreisen, ist das schon lange ein Thema, und es ist wunderbar, wenn man das im Alltag erlebt, wenn es Gesichter dazu gibt.

Missy Magazine: Welche Strategien verwendet ihr denn, um gegen diese vielfältigen Formen der Diskriminierung anzugehen?

Tülin Duman: Zum Beispiel, wenn wir in Workshops an dem Thema Homophobie und Transphobie arbeiten, und wenn wir von der Zielgruppe wissen, dass sie eigene Diskriminierungserfahrung haben, dann knüpfen wir da an. Das ganze Thema muss im Kontext betrachtet werden.
Diese klassische Identitätspolitik: "Ich bin schwul und das ist gut so" muss eingebettet werden. Homosexualität wird den Leuten immer isoliert vorgestellt, und wir haben gemerkt, so ist das nicht richtig. Mehrfachzugehörigkeit muss thematisiert werden. Das ist unser Ansatz, mit verschiedenen Zielgruppen.

Missy Magazine: Im Forum wurde gesagt, dass verschiedene Minderheitengruppen immer wieder gegeneinander ausgespielt werden, etwa Migrant_innen und sexuelle Minderheiten. Welche Interessen stecken dahinter?

Tülin Duman: Vor allem in Teilen der Schwulenbewegung wurde dieser einfache Weg gewählt. Ob das bewusst gemacht wurde, kann ich nicht beurteilen, ich bin ja nicht Teil der Schwulenbewegung. Das hatte den Effekt, dass nicht geschaut wurde, mit wem man welche Bündnisse eingeht, ob etwa jemand sagt: "Ich mag Schwule, aber ich mag keine Muslime". Wir haben immer gesagt, dass das nicht geht, und davor warnen wir immer noch – man kann nicht nur für bestimmte Rechte stehen, vor allem in der Politik. "Homosexuellenrechte sind wichtig, aber Rechte aufgrund ethnischer Herkunft sind egal" - diese Widersprüche sprechen wir immer wieder an. Und das ist keine Frage der Subkultur. Wer mit der CDU für queere Rechte kämpfen will, kann das gern versuchen, aber es ist nicht meine Sache.

Missy Magazine: Meistens wird für diese Bündnisse ja damit argumentiert, dass das Thema damit zumindest in der Öffentlichkeit auftaucht. Ist es nicht auch positiv, wenn die CDU Diskriminierung sexueller Minderheiten in ihre Agenda aufnimmt?

Tülin Duman: Die Frage ist immer: In welcher Form, in welchem Format spricht da wer über wen? Dahinter steht eine Doppelmoral. Wenn die CDU plötzlich die Unterdrückung von Frauen oder Schwulen in muslimischen Gemeinschaften kritisiert und ich diese Doppelmoral aufzeige, werde ich immer gefragt: "Warum kannst du nicht die eigene Seite kritisieren?" Was soll das sein, meine Seite? Wir können uns nur auf Sachen beziehen, die wir für wichtig halten, die wir als Problem definieren, nicht, weil es gerade eine Debatte gibt.

Missy Magazine: Haben dies Reaktionen etwas mit einem Selbstbild der Deutschen zu tun – etwa, dass Deutschsein immer noch Weißsein bedeutet?

Tülin Duman: Das könnte sein. Außerdem findet in der Öffentlichkeit eine Diskussion über Mehrfachdiskriminierung überhaupt nicht statt. Dabei bin ich da nicht die Ausnahme, ich bin die Mehrheit.


Missy Magazine: Hast du das Gefühl, das sich da etwas verändert? Eben kam von einer älteren Feministin aus dem Forum die Bemerkung, alle Frauen seien universal mit den gleichen Unterdrückungsmechanismen konfrontiert – ihr wurde schnell widersprochen. Kannst du ein Umdenken feststellen?

Tülin Duman: Es wird besser, indem sich mehr Eigeninitiativen bilden, die über sich selber sprechen, wenn etwa muslimische Frauen mit feministischem Hintergrund Bündnisse bilden und die eigene Sache vertreten. Das wird dann aber immer wieder in Frage gestellt, weil es nicht ins Bild passt. Dieses Sprechen über andere verändert sich nur sehr langsam. Ein Beispiel ist die Publikation "Muslime unter dem Regenbogen", die der LSVD herausgegeben hat. Wie kann man über etwas schreiben, wozu man keinen Bezug hat und worüber man nichts weiß? In der Forschung wäre das etwas anderes, aber in der Politik geht das nicht.


Missy Magazine: Ich wiederhole noch einmal eine plakative Frage, die im Forum gestellt wurde und die du sicher oft hörst: Warum ist es schlecht, wenn patriarchale Strukturen in bestimmten Gruppierungen kritisiert werden?

Tülin Duman: Es ist gar nicht schlecht. Ich frage mich aber, wie diese Gruppen eigentlich konstruiert werden. Wenn ich nur aufgrund meines Aussehens in eine Gruppe gesteckt werde, in die ich gar nicht gehöre, stimmt etwas nicht. Und dann wird gesagt "Du bist nicht gemeint, du bist eine Ausnahme." Es gibt aber so viele Ausnahmen, wer ist denn dann gemeint? Daher finde ich das problematisch.
Ich rede gern mit bei der Diskussion darüber, dass Religionen eine Rolle spielen für das Verständnis von Frau und Mann, für die Akzeptanz von Homosexualität, egal ob über Christentum, Islam oder Judentum. Aber das ist nicht mein Thema. Diese Frage finde ich überbewertet, und das ist ein zu einfaches Erklärungsmuster: "Weil die religiös sind, sind die so oder so." Das glaube ich nicht, und meine persönlichen Erfahrungen sind anders. Selbstverständlich stehen die Leute unter diesem Einfluss. Aber sie stehen genauso unter dem Einfluss der gesellschaftlichen Debatte und der Medien, egal ob sie einen russischen Hintergrund haben, einen deutschen oder einen türkischen. Das wird immer ausgeblendet: Was kommt im Fernsehen, welche Bilder werden da vermittelt, was für ein Bild hat die deutsche Öffentlichkeit vom Schwulsein? Da werden Stereotypen verbreitet, ein bestimmter Phänotyp vertritt alle Schwulen, und die muslimische Frau trägt immer Kopftuch.


Missy Magazine: Wie siehst du die politische Lage? Wo gibt es schon Verbesserungen, wo müsste sich noch etwas ändern? Spielen Entwicklungen wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz überhaupt eine Rolle?

Tülin Duman: Doch, natürlich hat z.B. das AGG eine Wirkung. Deutschland tut sich allerdings sehr schwer damit, Antidiskriminierungsrichtlinien einzuführen – neben Tschechien war es Deutschland, das sich in Europa quergestellt hat, Antirassismusrichtlinien einzuführen. Klar gibt es auf allen Ebenen Verbesserungen, es gibt das Lebenspartnerschaftsgesetz, aber das ist natürlich nicht vollständig. Das Adoptionsrecht zum Beispiel wird so bald nicht kommen.
Ich finde, vor allem müsste der gesamte Antidiskriminierungsansatz verbessert werden, nicht nur als Identitätspolitik bestimmter Gruppierungen. Wir als Organisation müssen auf allen Ebenen Forderungen stellen. Das Ausländerrecht etwa hat direkten Einfluss auf unser Leben und auf unsere Beratungspraxis. Sexuelle Verfolgung ist immer noch kein Asylgrund, auch wenn im Iran die Todesstrafe darauf steht. Das Thema Rassismus findet immer noch nicht genug Platz, zum Beispiel in der Schule. Mit Rassismus wird nur der Rechtsextremismus bezeichnet.

Forum 4: Medienheldinnen und "Vorzeigefrauen" - Schmutzige Wäsche und Erfolgsbiographien

Moderation: Sharon Adler, AVIVA-Berlin
Mely Kiyak, Journalistin und Autorin
Ulrike Prokop, Philipps-Universität Marburg
Sonja Eismann, Missy Magazine